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EFA

Die EFA-Liga 2026: Der strategisch durchdachte Gegenschlag zur ELF

Die Geburt einer Liga – nicht aus Liebe, sondern aus Trotz

Manchmal entstehen die besten Ideen nicht aus Visionen, sondern aus Wut. Genau das gilt für die European Football Alliance (EFA), die ab 2026 den europäischen Football neu aufstellen will. Motto: „Von Teams, für Teams.“ Ein Satz, der klingt wie der Copy-Paste-Slogan aus einer Gewerkschaftskampagne – aber inhaltlich ein Frontalangriff auf die ELF ist.

Die ELF, jahrelang als Heilsbringer verkauft, stolpert gerade über ihre eigene Gier: aggressive Expansion, dubiose Finanzen und ein Commissioner, der pünktlich zum Finale das Weite suchte. Die EFA dagegen? Keine One-Man-Show, kein Strippenzieher im Hintergrund. Stattdessen ein Rat der Franchises, in dem jede Stimme zählt. Klingt wie Demokratie auf Steroiden. Oder, um anders zu sagen: „Hier kriegt endlich jeder seinen Senf aufs Würstchen.“

Die Teams – keine Wundertüten, sondern Schwergewichte

Frankfurt Galaxy, Vienna Vikings, Berlin Thunder, Madrid Bravos, Paris Musketeers, Wroclaw Panthers – das sind keine namenlosen Start-ups aus Hinterhofstadien. Das sind die großen Player, die schon in der ELF die Schlagzeilen dominierten. Dazu kommen Projekte wie Nordic Storm, ein frisches Franchise aus Skandinavien, das die Landkarte nach Norden hin abrundet.

Im Raum stehen 10 bis 12 Teams, die sich in zwei Conferences aufteilen sollen. Die EFA verspricht: keine „Wild-West-Expansion“ wie bei der ELF, wo gefühlt jede Stadt mit mehr als zwei Ampeln plötzlich ein Franchise bekam. Stattdessen: wer mitmachen will, muss Stadion, Finanzen und Nachwuchsarbeit nachweisen. Kein Schnellschuss, kein „Wir machen das mal auf Pump.“

Die 11 Teams der EFA

  • Rhein Fire
  • Paris Musketeers
  • Madrid Bravos
  • Vienna Vikings
  • Tirol Raiders
  • Frankfurt Galaxy
  • Wroclaw Panthers
  • Prague Lions
  • Nordic Storm
  • Stuttgart Surge
  • Berlin Thunder

Nur 4 Teams bleiben „vorerst“ in der ELF

Der ungarische Club Fehérvár Enthroners wird weder in der ELF noch in der EFA 2026 spielen, sondern hat sich entschieden in die österreichische AFL (Austrian Football League) einzusteigen. Was bleibt von der ELF noch übrig? Vier Teams. Darunter die Franchise von ELF-Gründer Karajica: Hamburg Sea Devils, Cologne Centurions, Helvetic Mercenaries und die Munich Ravens.

Aus dem Umfeld der Munich Ravens ist zu hören, dass es bereits erste Gespräche mit der European Football Alliance (EFA) geben soll. Offiziell bestätigt ist noch nichts, aber es wäre kein Wunder: die Ravens gelten als einer der stabileren Standorte in der ELF und passen perfekt in das „von Teams, für Teams“-Mantra der neuen Liga.

Anders sieht es in Hamburg aus. Die Sea Devils – mit Zeljko Karajica als Miteigentümer – dürften kaum zur EFA wechseln. Karajica ist nicht nur Mitgründer, sondern immer noch eine der zentralen Figuren in der ELF. Ein Wechsel seiner Franchise zur Konkurrenz wäre so wahrscheinlich wie ein Brady-Comeback bei den Patriots im Jahr 2025: denkbar, aber extrem unwahrscheinlich.

Bleibt die Frage: Was bringt 2026? Mit aktuell drei fixen Teams (Helvetic Mercenaries, Hamburg Sea Devils und Cologne Centurions) wirkt die ELF wie ein großer Scherbenhaufen. Eine Liga mit drei Teilnehmern? Schwer vorstellbar. – unmöglich! Doch der ELF scheint in einem anderen Universum zu leben. Denn während das offizielle Statement der EFA noch keine zwei Stunden alt ist, postet die ELF folgenden Beitrag:

Was der EFA so sichtig ist

Der EFA geht es in erster Linie um einen nachhaltigen Ligabetrieb. Diesen kann man nur durch einen kontrollierten und langsamen Aufbau erreichen. Genau das, was der ELF am Ende zum Verhängnis wurde. Um zu verstehen, warum langsames Wachstum alternativlos ist, muss man die DNA der NFL betrachten.

  • Zeit: Die NFL gibt es seit 1920. Über 100 Jahre Tradition, Mythen, Helden. Eine Liga, die erst in den 60er-Jahren nach der Fusion mit der AFL zur „richtigen“ nationalen Institution wurde.
  • Geld: 2024 setzte die NFL rund 20 Milliarden Dollar um. Zum Vergleich: Die ELF liegt bei geschätzten unter 50 Millionen Euro Gesamtvolumen. Das ist nicht mal ein Rundungsfehler.
  • Medien: Die NFL hat mit CBS, FOX, NBC, ESPN und Amazon die größten Player der Welt im Boot. Alle zahlen Milliarden, um Spiele übertragen zu dürfen.

Kurz: Die NFL ist ein Monopol, das nicht durch sportliche Leistung, sondern durch jahrzehntelange Markenbildung gewachsen ist.

Jede neue Liga – sei es in Europa oder den USA – startet dagegen bei null. Ohne Fans, ohne Stars, ohne TV. Wer glaubt, man könne das NFL-Modell einfach kopieren, rennt mit verbundenen Augen in die Wand.

Gescheiterte Ligen – Lehrbuchbeispiele für „zu schnell, zu groß“

NFL Europe (1991–2007)

Der erste große Versuch, Football in Europa zu etablieren. NFL-Finanzierung, NFL-Spieler, NFL-Marketing. Trotzdem scheiterte die Liga – weil die Infrastruktur nicht passte und die Zuschauerzahlen außerhalb von Deutschland erbärmlich waren.

  • London, Barcelona, Amsterdam: mal 10.000 Fans, mal 2.500.
  • Frankfurt und Düsseldorf: 25.000+ im Schnitt.
  • Ergebnis: Ein paar Hotspots funktionierten, aber das Gesamtmodell war viel zu teuer.

XFL (2001, 2020, 2023)

Vince McMahon, Dwayne „The Rock“ Johnson, Millionen an Marketing. Dreimal versucht, dreimal implodiert. Warum? Weil man NFL-ähnlich auftreten wollte, ohne NFL-Substanz zu haben.

AAF (2019)

Alliances of American Football – groß gestartet, TV-Deals, große Märkte. Nach acht Wochen: Insolvenz. Warum? Keine nachhaltige Finanzierung, zu hohe Ausgaben.

ELF (seit 2021)

Das jüngste Beispiel. Euphorie zum Start, gute Stadionatmosphäre in Deutschland, bekannte Namen wie Esume und Werner. Aber: zu schnelle Expansion (17 Teams in 7 Ländern innerhalb von vier Jahren), intransparente Finanzen, hohe Verluste. 2025 sprechen Teams offen von 500.000 € Minus pro Saison. Das ist kein Wachstum, das ist Selbstzerstörung.

Ökonomie & Fanmarkt – Football ist teuer, Fans sind knapp

Football ist kein günstiger Sport. Spieler, Coaches, Ausrüstung, Reisen, Stadien – die Fixkosten explodieren. Anders als im Fußball kann man keine zweite Mannschaft mit 15 Leuten im Kader betreiben.

  • Kadergröße: 45–53 Spieler plus Coaches.
  • Reisekosten: Europa ist groß. Flüge, Hotels, Logistik – jedes Auswärtsspiel kostet.
  • Medienproduktion: Wer ernst genommen werden will, muss TV-taugliche Bilder liefern.

Und der Fanmarkt? Ja, Deutschland und Österreich haben eine große Szene. Frankfurt Galaxy zieht 10.000+, Rhein Fire über 12.000 Fans. Aber: Das ist die Ausnahme. In Spanien, Polen oder Frankreich kommen manchmal nur 2.000–3.000 Leute ins Stadion.

Ohne langsames Wachstum riskiert man, dass die Liga in wenigen Jahren von ihren eigenen Kosten erdrückt wird.

Warum langsames Wachstum die einzige Strategie ist

a) Finanzielle Stabilität

Eine Liga braucht nicht 20 Teams, sie braucht 8–10 stabile Standorte, die schwarze Zahlen schreiben.
Langsames Wachstum heißt: Erst wenn ein Team wirtschaftlich gesund ist, kommt das nächste.

b) Fanbindung

Fans bauen Loyalität nicht in einem Jahr auf. In der NFL dauerte es Jahrzehnte, bis Teams echte Identität entwickelten. Frankfurt Galaxy ist stark, weil es eine Historie hat – von NFL Europe bis heute. Ein Team, das aus dem Nichts gegründet wird, braucht fünf bis zehn Jahre, um wirklich Fuß zu fassen.

c) Infrastruktur

Stadien, Trainingszentren, Jugendprogramme – das sind Investitionen, die Zeit brauchen. Wer zu schnell expandiert, landet in drittklassigen Arenen ohne Atmosphäre.

d) Medien & Sponsoren

TV-Sender investieren nur, wenn Reichweite da ist. Reichweite entsteht nicht durch 20 Teams, sondern durch 4–5 stabile Top-Marken, die Jahr für Jahr funktionieren.

Szenarien für die EFA

Die EFA (European Football Alliance), die 2026 starten will, hat die Chance, aus den Fehlern der ELF zu lernen.

  • Szenario 1: Slow & Steady
    Die Liga startet mit 10 Teams, konzentriert sich auf Kernmärkte (Deutschland, Österreich, Spanien, Frankreich, Polen). Klare Finanzvorgaben, kein Team darf mehr als 10 % Verlust des Budgets machen. In fünf Jahren wächst man auf 14 Teams – nicht mehr. Ergebnis: Stabilität.
  • Szenario 2: Too Fast, Too Furious
    Die EFA versucht, gleich 14–16 Teams reinzunehmen, inklusive Italien, Benelux, Skandinavien. Auf dem Papier sexy – in der Praxis teuer. Die schwachen Märkte ziehen die Liga runter. Ergebnis: Insolvenzgefahr nach 3 Jahren.
  • Szenario 3: Hybride Lösung
    Die Liga startet klein, arbeitet aber mit Kooperationen: Freundschaftsspiele, Youth Camps, Kooperationen mit NFL. Das braucht Geduld, bringt aber Reputation.

Das psychologische Element – Geduld ist schwer

Fans wollen sofort den großen Knall: 20 Teams, große TV-Verträge, Stars aus den USA. Funktioniert aber nicht. Die NFL hat Jahrzehnte gebraucht, um dahin zu kommen.

Die EFA muss die unpopuläre Botschaft senden: „Wir wachsen langsam, oder wir wachsen gar nicht.“
Das klingt langweilig, ist aber die einzige Überlebensstrategie.

Teams & Expansion – moderat, aber wohl durchdacht

Die Brust ist breit: 10–12 Teams – darunter bekannte ELF-Franchises plus neue Namen wie Nordic Storm – sollen die Liga stützen. Expansion erfolgt nur wenn: Finanzstärke, Stadium-Standards, Jugendentwicklung solide erfüllt sind. Kein Blitzstart ohne Sicherheit. Die NFL hat Strukturprobleme, die EFA will dagegenhalten.

5. Governance & Transparenz – der EFA-Kern

Ein Gremium statt Ein-Mann-Show: Jede Franchise mischt bei Regeln, Medienverträgen, Spielmodellen oder Expansion mit. Und ja – Einnahmen und Budgets sollen offen gelegt werden – auch wenn es sich ein wenig nach Wunschdenken anhört

6. Risiken & Chancen – das schmale Grat zwischen Traum und Realität

Chancen: nachhaltige Strukturen, vertrauensvolle Franchises, solide Kontrolle, Fan-Nähe durch Offenheit. Klingt nach 10/10 Vision.
Risiken: keine Medienverträge bisher – wer schaltet sich rein? Die Marke EFA ist neu, die ELF bekannt (wenn auch angezählt). Juristische Nachwehen, Spaltung der Fanbasis, Kapitalbedarf – all das droht. Fakten: EFA wächst, aber ein langer Weg liegt vor ihr.


Medialer Auftritt der EFA: Anspruch vs. Realität

Zentrale Plattform statt Flickenteppich

Die EFA will laut Insidern nicht denselben Fehler machen wie die ELF, die TV, YouTube und Social Media parallel bespielte, aber oft inkonsistent wirkte. Stattdessen ist eine eigene, zentrale Plattform geplant:

  • Livestreams aller Spiele,
  • On-Demand-Replays,
  • Highlight-Clips und Statistiken in Echtzeit.

Das Ganze soll über eine App und eine Web-Plattform laufen – quasi das Game Pass light für Europa.

Die Domain: „europeanfootballalliance.com“ wurde bereits registriert und man hofft bald auf mehr Informationen über hauseigene Homepage.


TV-Verträge: noch Baustelle

Die große offene Frage sind die TV-Rechte.

  • Gespräche mit DAZN, Sky und Sport1 sollen laufen,
  • auch paneuropäische Partnerschaften (z. B. ProSiebenSat.1, das nach NFL-Rechten hungert) sind denkbar.

Die EFA sollte unbedingt weg vom reinen YouTube-Stream-Image, weil nur TV-Reichweite Sponsoren auf europäischem Level überzeugt. Aber: Noch ist nichts unterschrieben.


Content-Strategie: NFL-Vorbild

Die NFL macht es vor – und die EFA will’s nachmachen, nur günstiger:

  • Behind-the-Scenes-Formate, die Teams nahbar machen.
  • Kurze Social-Media-Clips für TikTok, Insta & Co., um junge Fans zu binden.
  • Storytelling statt nur Scores: Spieler-Porträts, Coaches im Fokus, kleine Dokus.

Man will also mehr als nur Spiele zeigen – man will eine Marke erzählen.


Sponsoring & Branding

Der Plan: nicht nur lokale Biermarken, sondern pan-europäische Sponsoren, die auch international wirken. Das heißt: Trikot-Sponsoren, Namensrechte für Stadien, Feldwerbung.
Die EFA setzt dabei auf Transparenz – Deals sollen offengelegt werden. Das ist mutig, aber im Sport selten.


Image im Vergleich zur ELF

  • ELF: aggressiv, laut, manchmal chaotisch.
  • EFA: will seriös, nachhaltig, „europäisch“ wirken.

Die EFA wird sich also bewusst als Anti-ELF inszenieren – weniger „Entertainment-Feuerwerk“, mehr „Authentizität, Nachhaltigkeit und Fairness“. Ob das Fans begeistert, ist die offene Frage.

Fazit:

Langsames Wachstum klingt wie das Gegenteil von „Football Magic“. Aber in Wahrheit ist es die einzige Art, wie eine Liga überleben kann, die nicht NFL heißt.

Denn Football-Ligen sterben nicht, weil der Sport unbeliebt ist. Sie sterben, weil sie sich übernehmen.
Wer Europa wirklich eine stabile Football-Struktur geben will, braucht keine 17 Teams in 7 Ländern – sondern 8 stabile Franchises, die Jahr für Jahr überleben, schwarze Zahlen schreiben und Fans binden.

Langsames Wachstum ist nicht sexy. Aber es ist die einzige Überlebenschance.

Europa für Football neu strukturiert – die EFA ist nicht nur ein Gegenentwurf, sie ist ein intelligent gegründetes Paralleluniversum. Ein Liga-Modell, das NFL-Mentalität mit europäischer Bodenständigkeit mischt. Aber gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht – und ohne Deals, Finanzen und Zustimmung aus dem Markt bleibt es visionär, nicht revolutionär.

Doch falls das Konzept funktioniert, könnte die EFA der Leuchtturm werden – nicht über Nacht, aber über Jahre hinweg. Und wer könnte dann sagen: Teamgeist statt Alleinherrschaft war die bessere Idee?

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