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ELF vs. EFA – Streit um die Zukunft der European League of Football

Rücktritte, Forderungen und die ungewisse Zukunft der Liga

American Football in Europa – auf dem Vormarsch oder kurz vor dem großen Knall? Die European League of Football (ELF), einst gefeiert als Hoffnungsträger für den Kontinent, steckt 2025 in einer handfesten Krise. Acht Traditionsclubs, darunter Frankfurt Galaxy und Rhein Fire, haben die European Football Alliance (EFA) gegründet – eine Allianz, die nicht nur Reform fordert, sondern auch mit einem eigenen Weg liebäugelt. Was steckt dahinter? Wer sind die Betroffenen – und wo führt der Weg hin?


Der aktuelle Stand: Vom jüngsten Vorfall bis heute

Juli 2025Kritik der Franchises, Gründung der EFA

  • Acht Top-Franchises (darunter Rhein Fire, Frankfurt Galaxy, Paris Musketeers, Tirol Raiders, Vienna Vikings) schließen sich zur European Football Alliance (EFA) zusammen.
  • Kritikpunkte: fehlende Transparenz, keine Sponsoren, schlechtes Merchandising, zu hohe Reisekosten, einseitige Strukturen.
  • Erste Drohung: „Wir prüfen Alternativen, falls sich nichts ändert.“

Im Juli 2025 legten acht Clubs – Frankfurt Galaxy, Rhein Fire, Madrid Bravos, Paris Musketeers, Tirol Raiders, Vienna Vikings, Prague Lions und Wroclaw Panthers – den Finger in die Wunde: mangelnde Transparenz, fehlende Kommunikation, finanzielle Misswirtschaft, unzureichendes Merchandising, schwaches Marketing, Reisestress und Medienmangel – all das sei ein Gift für den europäischen Football.

Die Gründung der European Football Alliance (EFA) wurde als Druckmittel präsentiert – mit dem Hinweis: „Wir prüfen Alternativen, falls sich nichts ändert“.

Mitte Juli 2025Der Ligaboss reagiert: Karajica schlägt zurück

  • ELF-CEO Zeljko Karajica räumt Fehler ein, verweist aber auf Erfolge (40.000 Fans auf Schalke, Finale in Stuttgart).
  • Verteidigt seine Doppelrolle als CEO und Hamburg-Eigentümer.
  • Stellt klar: „Patrick Esume und ich sind eine Einheit.“

ELF-Geschäftsführer Zeljko Karajica zeigte Verständnis für Fehler, erklärte aber auch den Spagat: „In fünf Jahren haben wir viel erreicht – und gleichzeitig mussten Spieler in Berlin vor Dixis anstehen“ – eine Bildsprache, die Viralgefahr birgt.

Er verwies auf Erfolge wie 40.000 Fans auf Schalke oder das Finale 2025 in der Arena Stuttgart. Und klar stellte er: „Patrick Esume und ich – wir sind Einheit, wer da einen Keil reinbringen will, macht sich lächerlich“.

Ende Juli 2025Die Eskalation Rücktritte und Führungsumbau

  • Patrick Esume, Commissioner und Gesicht der Liga, kündigt seinen Rücktritt zum Saisonende an – wegen „unüberbrückbarer Differenzen“.
  • Kurz darauf: Auch Karajica kündigt seinen Rückzug an, bleibt aber bis Saisonende.
  • Geplanter Umbau: Einführung von Co-CEO und CFO.

Die Spannungen gipfelten im Juli 2025 im Rückzug zweier zentraler Figuren:

  • Patrick Esume, langjähriger Commissioner und Gesicht der Liga, zieht sich „wegen unüberbrückbarer Differenzen“ mit Karajica zum Saisonende zurück
  • Zeljko Karajica selbst kündigt an, sich als CEO zurückzuziehen – bleibt aber bis Saisonende an Bord. Ein neuer Co-CEO und CFO sollen an seiner Stelle Impulse setzen – genau mit Blick auf die EFA

August 2025Die Allianz wächst, weitere Spannungen

  • Stuttgart Surge und das dänische Überraschungsteam Nordic Storm schließen sich der EFA an.
  • Damit wächst die Allianz auf bis zu elf Franchises.
  • Immer deutlicher: Die EFA ist kein Nebenprojekt, sondern eine Machtoption.

Ende August 2025EFA verschärft den Ton

  • Neue Pressemitteilung: Die Allianz zerlegt eine Stellungnahme der ELF Satz für Satz.
  • Forderung: Zukunft ja – aber nur ohne die aktuelle Ligaleitung.
  • Scharfe Kritik an Karajica: „schlechte Business-Reputation, keine Sponsoren, einseitige Strukturen.“
  • Zwei Szenarien werden benannt:
    1. Reform der ELF ohne Karajica und das aktuelle Management.
    2. Liga-Neugründung durch die EFA.

Kurz darauf wächst die EFA: Das bisher ungeschlagene Team Nordic Storm aus Kopenhagen und die Stuttgart Surge schließen sich an. Damit umfassen die Mitglieder zum Ende der Saison bis zu elf Franchises – viele dieser Schwergewichte erwägen offenbar ernsthaft einen Ausbruch aus der ELF-Strukturen.


Die Forderungen der EFA – im Klartext

Die European Football Alliance erhebt nicht neue Forderungen, sondern schlicht Forderung nach Respekt, Mitbestimmung und Nachhaltigkeit:

  • Mehr Transparenz bei TV-Deals, Sponsorengeldern, Finanzen und Merchandising
  • Gleichbehandlung aller Franchises, statt Top-Teams bevorzugen zu lassen
  • Professionelle Strukturen: klare Vorgaben, Unterstützung bei Medienarbeit, Reisen und Vermarktung
  • Mitspracherecht bei Entscheidungen – anders als jetzt, wo Zentralmacht über Einzelkämpfer dominiert
  • Langfristige Perspektive für Aufbau und Wachstum, statt kurzfristigem Start-Up-Druck

Blick in die Zukunft: Kann die ELF bestehen?

Die Lage ist vertrackt. Elf starke Franchises haben sich abgewandt, und mit den Rücktritten von Karajic und Esume steht die Liga ohne charismatische Leitfiguren da.

Ein strategischer Führungsumbau ist angekündigt – mit Co-CEO und CFO, die Zusammenarbeit mit der EFA soll Priorität haben. Doch ob das reicht, ist offen.

Die Saison 2025 läuft noch (Start 17. Mai, Finale 7. September in Stuttgart) Aber die Gründungsverträge vieler Clubs enden jetzt – und die EFA signalisiert klar: Kein Wandel, kein Weiterspielen.

Ob die ELF eine neue, stabile, inklusive Governance-Struktur hinbekommt, entscheidet sich jetzt. Ein Kurswechsel im Stil von „nicht mehr Dixi-Toiletten, sondern Dialog“ wäre ein Anfang – doch reicht es?


Wie sieht es mit den Personen aus?

  • Zeljko Karajica: Der Geschäftsführer trägt den Ball der Liga bis zum Finale – danach übernimmt Schiller. Karajica bleibt trotzdem Hauptanteilseigner mit 72%. Denn seine Doppelfunktion als Eigentümer der Hamburg Sea Devils wird zur Problemzone. Er zeigt sich dialogbereit, bleibt vorerst – aber verliert an Gewicht.
  • Patrick Esume: Der sportliche Kopf und Gründer war lange das Gesicht der ELF. Sein Rückzug signalisiert deutlich, dass die Risse nicht nur personell, sondern strukturell sind.
  • Ingo Schiller: Der frühere Fußballmanager wird als neuer Geschäftsführer der ELF genannt – eine Personalie mit Reform-Charakter. Er soll frischen Wind bringen – und den Dialog mit der EFA erleichtern.

Fazit: Ein dramatischer Scheideweg für den europäischen Football

Was hier passiert, ist mehr als ein interner Zoff – es ist ein Schicksalsmoment für den American Football in Europa: Fortsetzung als reformierte, professionelle Liga – oder disintegrativer Bruch. Die EFA steht als Zeichen und Warnung – brutal ehrlich, aber ehrlich.

Mit Esume und Karajica gehen Institutionen, Ingo Schiller soll Reformen verkörpern. Doch was zählt, ist nicht nur Führung, sondern Struktur: Mitbestimmung, Transparenz, finanzielle Fairness.

Jetzt gilt es: ob die ELF als kollektives Projekt (mit Clubs) überlebt – oder ob der Continent bald zwei Ligen hat. Spannung pur – und Football mit Zukunft.

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