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Keine NFL Spiele mehr in Frankfurt

Keine NFL Spiele mehr in Frankfurt

Die NFL kehrt 2026 zurück nach Deutschland – aber wohl nicht mehr nach Frankfurt. Der Austragungsort wird vermutlich wieder in der Allianz-Arena in München stattfinden. Die Gründe dafür lassen sich schnell erklären.

Die Entscheidung kommt für viele überraschend. Seit dem ersten Deutschland-Spiel 2022 in München galt der inoffizielle Plan, dass sich Frankfurt und München jährlich abwechseln. 2023 hatte Frankfurt gleich zwei Spiele ausgerichtet, 2024 ist wieder München an der Reihe – und 2025 sollte eigentlich die Rückkehr an den Main folgen. Doch stattdessen wanderte das Event in die Hauptstadt. Jetzt sind alle Augen nach München gerichtet.


Finanzielle Gründe und Stadionkapazität entscheidend

Nach ESPN-Informationen spielten wirtschaftliche Faktoren und Stadiongröße eine zentrale Rolle.
Berlin investiert rund 12,5 Millionen Euro in drei geplante NFL-Spiele, während Frankfurt nur rund 1,5 Millionen Euro bereitstellte – hauptsächlich nur für die Fanzone in der Innenstadt.

„Die NFL ist ein globales Business, und Standorte, die langfristig investieren, haben logischerweise einen Vorteil“, erklärte ESPN-Insider Adam Schefter. „Berlin bietet nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Plätze.“

Das Olympiastadion fasst bei Vollbestuhlung über 70.000 Zuschauer, während in Frankfurt maximal 50.000 Fans unter NFL-Vorgaben Platz finden. Für eine Liga, die weltweit expandieren und ihre Marke stärken will, ist das ein entscheidender Unterschied. Auch der finanzielle Aspekt liegt schwer. Denn bei den aktuellen Ticketpreisen zwischen 190€ und 260€, würde die NFL im Durchschnitt 4 Millionen Euro weniger in Frankfurt verdienen.


1. Stadiongröße: zu klein für die NFL

Das Frankfurter Waldstadion (Deutsche Bank Park) fasst bei NFL-konformer Bestuhlung nur 45.000–50.000 Zuschauer.
Zum Vergleich:

  • München (Allianz Arena): rund 70.000 Plätze
  • Berlin (Olympiastadion): rund 74.000 Plätze

Das bedeutet:
20.000–25.000 Tickets weniger pro Spiel = mehrere Millionen Euro weniger Umsatz.
Für eine globale Marke wie die NFL ist das ein entscheidender Nachteil.

2. Berlin investiert deutlich mehr Geld

Die Stadt Berlin hat der NFL ein attraktives Angebot gemacht:
12,5 Millionen Euro für drei Spiele in den nächsten Jahren.

Frankfurt hatte 2023 nur 1,5 Millionen Euro bereitgestellt – und auch das nur einmalig.
Die NFL erwartet künftig eine langfristige Partnerschaft mit klaren Investitionen in Infrastruktur, Marketing und Fan-Events.
Berlin erfüllt diese Anforderungen besser.

3. Wirtschaftliche und politische Strategie

Die NFL denkt langfristig:

  • Berlin ist politisches und wirtschaftliches Zentrum Deutschlands.
  • Mehr internationale Sichtbarkeit, mehr Sponsoren, bessere Medienpräsenz.
  • Die Stadtregierung und VisitBerlin unterstützen das Event aktiv – Frankfurt war da zurückhaltender.

Kurz: Berlin und München verkaufen das Spiel als nationales Ereignis, Frankfurt als lokales Festival.
Für die NFL zählt aber das größere Gesamtbild.

4. Zukunft: Kein endgültiges Aus – aber Pause

NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth sagte:

„Bis 2029 wird es jedes Jahr mindestens ein Spiel in Deutschland geben. Wo genau, entscheiden wir Schritt für Schritt.“

Das heißt: Frankfurt ist nicht ausgeschlossen, aber momentan kein Favorit.
Wenn Berlin und München langfristig liefern, dürfte es schwer werden, zurückzukehren.


Frankfurt: Stolz, aber enttäuscht

Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) zeigte Verständnis, aber auch Bedauern.
„Wir haben der NFL ein ausgewogenes Angebot gemacht und wären gerne wieder Gastgeber gewesen“, sagte Josef gegenüber ESPN. „Wenn die Liga sich für Berlin entscheidet, respektieren wir das, bleiben aber gesprächsbereit.“

NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die NFL bis mindestens 2029 jährlich ein Spiel in Deutschland austragen wird – „bis zu drei Spiele“ seien in Berlin geplant. Über weitere Austragungsorte werde man in den kommenden Jahren entscheiden.


Düsseldorf als weiterer Kandidat für ein NFL Spiel

Düsseldorf galt lange als Favorit – jetzt ist klar: Die NFL plant anders.

Als die NFL im Jahr 2021 ihre Expansion nach Deutschland verkündete, galt Düsseldorf als einer der heißesten Kandidaten für ein internationales Regular-Season-Spiel.
Die Merkur Spiel-Arena war bereit, die Stadt hatte Erfahrung mit großen Sportevents – und mit dem Rhein Fire eine leidenschaftliche Football-Community, die seit Jahrzehnten für volle Tribünen sorgt.

Doch knapp vier Jahre später ist klar: Die NFL wird vorerst nicht in Düsseldorf spielen.
Und das hat mehrere, sehr konkrete Gründe. Der Hauptgrund ist, dass das Stadion einfach zu klein ist. Die Merkur Spiel-Arena fasst nur rund 51.000 Zuschauer – zu wenig für die Maßstäbe der NFL.

Düsseldorf will sich nicht auf mehrjährige finanzielle Verpflichtungen einlassen.
Laut mehreren Quellen blieb das Angebot der Stadt deutlich hinter den Erwartungen der NFL zurück.

Ein weiterer, oft übersehener Faktor: die TV-Tauglichkeit.
Die Merkur Spiel-Arena ist zwar modern, aber architektonisch kompakt gebaut – mit einem relativ flachen Oberrang und geringem Abstand zwischen Tribüne und Dach.

Für die NFL, die mit spektakulären Kamerafahrten, Drohnen und Helikopterbildern arbeitet, ist das ein Nachteil. Auch Platz für internationale Medien, Technik und Hospitality-Flächen ist limitiert.
Kurz gesagt: Das Stadion liefert nicht die Bilder, die die NFL weltweit zeigen will.


Fazit

Mit dem Wechsel nach Berlin setzt die NFL ihren Expansionskurs in Deutschland fort – mit Fokus auf Reichweite, Infrastruktur und Wirtschaftskraft. Ob Frankfurt jemals wieder Gastgeber eines NFL-Spiels wird, bleibt offen.

Düsseldorf war einst ein realistischer Kandidat für ein NFL-Spiel in Deutschland – mit starkem Football-Erbe, moderner Arena und leidenschaftlichen Fans. Doch am Ende entschieden harte Fakten gegen die Stadt.

Das Stadion ist zu klein, die TV-Infrastruktur nicht optimal, die finanzielle Unterstützung der Stadt zu gering.

Die NFL setzt auf maximale Reichweite, mediale Strahlkraft und wirtschaftliche Stabilität – und findet all das aktuell in Berlin und München.

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