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Shane Steichen und warum Indianapolis wieder relevant ist

Shane Steichen hat die Indianapolis Colts in zwei Jahren komplett verändert. Von einer dominanten Rushing-Offense über Anthony Richardsons Entwicklung bis hin zu einer aggressiven Defense – wir analysieren die Schlüsselstatistiken, Erfolge und was 2025 für die Colts bringt.

Am Valentinstag 2023 entschieden sich die Colts für ein neues Herzstück: Shane Steichen. Kein Candlelight-Dinner, keine Pralinen – nur ein 38-jähriger Offensiv-Guru mit einer Vision, einer Vorliebe für kreative Play Designs und der Überzeugung, dass man in der NFL nicht nur mit dem Arm, sondern auch mit den Beinen gewinnen kann.

Zwei Jahre später? Indianapolis ist nicht die große Lovestory der NFL, aber sie sind wieder auf der Karte – und das mit einem Mix aus altbewährtem Smashmouth-Football, moderner Quarterback-Mobilität und einer Defense, die den Ball jagt wie ein Black Friday Shopper den letzten Fernseher.


Ein Jahr der Extreme – 2024

Steichen ging in sein zweites Jahr mit einer klaren Idee: Das Rungame bleibt die DNA. Ergebnis: 2.331 Rushing Yards (Platz 8 in der Liga), 137,1 pro Spiel. Jonathan Taylor spielte wieder wie Jonathan Taylor – 1.431 Yards, 11 Touchdowns und mehr Carries (303) als die Colts-Fans Schweißausbrüche nach Anthony Richardsons Rookie-Verletzung.

Richardson? Der junge Quarterback hat in seiner ersten vollen Saison bewiesen, dass er mehr ist als ein Combine-Highlight. 499 Rushing Yards, sechs Touchdowns am Boden, dazu 1.814 Passing Yards und acht Touchdowns in der Luft. Kein MVP-Talk, aber eine klare Botschaft: Das ist das Gesicht der Franchise – und ein verdammt athletisches.

Und weil Steichen eben Steichen ist, bekamen auch die Receiver Liebe: Drei (!) Colts über 800 Yards – Josh Downs, Alec Pierce, Michael Pittman Jr. – das gab’s zuletzt 2004, als Marvin Harrison, Reggie Wayne und Brandon Stokley die Liga in Angst und Schrecken versetzten. Für Colts-Fans fast schon nostalgisch.


Die Defense? Ballräuber par excellence

Während die Offense für Balance sorgte, lieferte die Defense Big Plays in Serie: Siebtmeiste Takeaways (25), Ligaspitze in Red-Zone-Takeaways (sechs), drittbeste Quote bei erzwungenen Fumbles (17). Und dann ist da Zaire Franklin: 173 Tackles, 11 TFL, 3,5 Sacks, zwei Picks, fünf (!) Forced Fumbles. Kein Wunder, dass er ins Pro Bowl und Second-Team All-Pro gewählt wurde – der Mann war überall, wahrscheinlich auch im Colts-Fanshop beim Unterschreiben von Jerseys.


Das Fundament – Jahr 1 unter Steichen

Aber rewind to 2023: Die Colts starteten Steichens Ära mit einem 9-8-Rekord und einer Top-10-Offense bei Punkten pro Spiel (23,3). Vier Pro Bowler, darunter Gardner Minshew II, der nach Richardsons Verletzung die Saison retten musste. Minshew war solide: 3.305 Passing Yards, 15 Touchdowns, neun Picks – nichts für das Hall-of-Fame-Banner, aber genug für eine Wildcard-Hoffnung, die nur knapp verpasst wurde.

Und Pittman Jr.? Career Year: 109 Catches, 1.152 Yards. Nur vier Colts in der Geschichte haben jemals die 100-Catch-Marke geknackt. Er ist jetzt in dieser elitären Runde.


Steichens Blueprint – und warum er funktioniert

Shane Steichen bringt keine One-Size-Fits-All-Offense. Er bringt Matchup-Alchemie. In Philly war er der Architekt einer Unit, die in zwei Jahren den meisten Rushing-Yards in der NFL generierte (5.224), Jalen Hurts in einen MVP-Kandidaten verwandelte und den Eagles den Weg in den Super Bowl ebnete.

Top-10 in fast jeder relevanten Kategorie, zwei 1.000-Yard-Receiver (A.J. Brown, DeVonta Smith), ein 1.000-Yard-Rusher (Miles Sanders) und ein QB, der in der Endzone lebte. Klingt wie ein Cheatcode, aber es war Steichens System – und genau diesen Geist hat er nach Indianapolis gebracht.


Chargers, Herbert und die Evolution

Bevor er Philly nach Arizona führte, war Steichen bei den Chargers – und dort half er Justin Herbert, eine der besten Rookie-Saisons aller Zeiten hinzulegen. 4.336 Yards, 31 Touchdowns. Steichen hat ein Muster: Er baut Quarterbacks. Er versteht ihre Stärken. Er legt die Offense um sie herum. Ob Philip Rivers, Herbert, Hurts oder Richardson – Steichen findet die Sweet Spots.


Der nächste Schritt

Die Colts haben wieder Identität. Eine Offense, die Läufe liebt, aber nicht eindimensional ist. Einen Quarterback, der Big Plays in Serie liefern kann. Eine Defense, die Turnover erzwingt. Und einen Head Coach, der analytisch denkt, aggressiv callt und trotzdem das klassische „Wir gewinnen in den Trenches“-Mindset pflegt.

2025 wird entscheidend: Bleibt Richardson gesund? Kann die Defense weiter Takeaways generieren? Und ist Indianapolis bereit, den AFC South-Krieg gegen Jacksonville und Houston ernsthaft aufzunehmen?

Shane Steichen glaubt daran. Und wenn seine Historie eines zeigt, dann das: Wo er ist, gibt’s Yards. Viele Yards.

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